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Etwas trüb. Im Burgtheater für die Wohltätigkeitsanstalten Weigls Oratorium „Die Leiden Jesu Christi“. wegen Fischers Krankheit aber anstatt dessen eine Akademie für die Theater-Armen. Früh zum Grafen, dann mit Kornhäusel zu den Bildhauern, dann zu Eckhart, den ich viel schlimmer fand. Ich bange sehr für des Guten Leben. Vor Tische war ich bei Schießl und lud ihn zum Donnerstags-Diner. Der Richart sagte ich wegen Eckharts Krankheit. Nach Mittag zu Haus, arbeitete, las und erwartete die Gesellschaft. Bei Reich große Trauerversammlung über die Unterbrechung und Schluss unseres Theaters, Schlusshaltung (?) vom letzten Spektakel, alles schwarz in Mantel, Perücken und mit Fakkeln. Kridl, 2 Goldmann, Ullmann, Jungmann, Peter, Koffler, Peck Vater und Sohn, Rosalie und Nitschner. Wir zogen mit Fackeln in sein Schlafzimmer. Er empfing uns auf dem Thron, zu seiner Rechten Rosalie, zu seiner Linken Schuster als Minister. Es wurden Reden gesagt, Schluss gehalten, dann im Zuge ins große Zimmer gewandelt, wo die Tafel elegant serviert war. Bei der Tafel war nicht alles so fidel. Schuster sang ein Lied, wovon von jedem der Spielenden Erwähnung geschah. Nitschner wegen seiner 43 fl. unverdient schonend behandelt, Therese als Mutter im „Bürgerglück“ nicht gedacht, beide Goldmann über die Himmel erhoben. Nach 12 h gingen wir auseinander. Die Oper „Adalbert von Wartenstein“ kostete uns 300 fl..
Band 07 (VII.), Seite 55r
09.04.1811
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