Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4991]

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1811
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Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Lorbeerkranz“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“ Im Theater an der Wien zum Vorteil der Pensionsgesellschaft zum 1. Mal „Cendrillon – Aschenbrödel“, romantische Oper in 3 Akten nach Etienne, Musik von Nicolaus Isouard; die Stieftochter spielt die Jos[ephine] Demmer. Früh in die Leopoldstadt zum Biedermann, zum Grafen, dem Reich zum Namensfest Franz de Paula gratulieren. Kaufte ihm Spielkarten, auf jedem Blatt eine Devise, und brachte sie mit einem Vers. Ich fuhr mit Castelli ins Theater an der Wien um eine Loge, da hing mir Mayer 2 gesperrte Sitze im 2. Stock an. Therese bestimmte, die Josephine und Rosalie mitzunehmen. Agnes war unser Gast. Nach Mittag zu Hause, hatte zu tun. Ging zu Reich in die Handlung wegen Rosinen. Abends ins Theater an der Wien mit beiden Schwestern. Im 3. Stock goss mir einer eine Halbe Bier über das Kleid, ein anderer stahl mir das Schnupftuch. Vor uns war Hruschka mit Castelli. Die Oper gefiel sehr, die Jos[ephine] Demmer spielte und tanzte vortrefflich. In Hereingehen hörte ich, dass man die Ziegler passieren ließ; ihr Vater spielte den Obersten. Erfuhren heute der guten braven Lotka (?) Tod, derern Verlust jedem, der sie kannte, sehr empfindlich ist. Sie starb am Sonntag am Nervenfieber. Bei Therese war der Hofrat Stöger und die Mama.
Band 07 (VII.), Seite 54v
02.04.1811
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