Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4976]

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Kalt. Im Burgtheater „Glückliche“ von Kotzebue, „Fähndrich“, ersteres Lustspiel in 1 Akten, letzteres in 3 Akten; im Kärntnertor-Theater Oper „Achilles“, im Theater an der Wien sollte sein „Harlekin der Minengräber“. Therese erholt sich jeden Tag mehr, nur der Appetit kehr noch nicht zurück. Den ganzen Vormittag beim Grafen und Mericzay beschäftigt. Mittags mit Eckhart bei Richart. Baron Quarin hat über seine 4 Billetts auf die Tribüne große Freude. Der Goldmann schrieb ich einen Vers. Schilcher brachte mir endlich nach 6 Monaten 2 statt 3 Dekorationen von Gail, die Habsburg und die Kapelle von Bürglen im Kanton Uri, aus dem „Tell“. Nach Mittag arbeitete ich zu Haus und repetierte meine Rolle. Um 5 h mit Schießl und Krieghammer zu Nitschner, bei ihm heute „Adalbert von Wartenberg“, Schauspiel in 4 Akten mit Gesang von Pfennigbauer in neuen Dekorationen von Neefe und Koffler. Alles strömte schon herzu. Nina fuhr mit Josephine, Rosalie, Richart und Eckhart; dem Richart gab ich auch ein Billett, welches ihn sehr freute. Es wurde gedrängt voll, es war ein schönes Publikum: Mark, Uiberreiter, Marie, Wächter, Fiala, Hassaureck, Wollersfeld , Mainolla (?), Fekete, Quarin. Erst um 7 h kam die Klieber, daher konnten wir so spät anfangen. Es dauerte bis 11 h. Alles war am Schlusse sehr gerührt, das Porträt der Mutter von Koffler war sehr ähnlich. Nach 11 h kam ich erst zu meinem braven Weib, mit der ich lange plauderte und mich mit einem Gläschen Punsch ins Bett legte.
Band 07 (VII.), Seite 52v
18.03.1811
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