Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [494]

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1798
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Noch kälter als gestern; der Dezember lässt uns seine Tücke sehr hart fühlen. Um 6 h arbeitete ich sehr fleißig, machte mich dann trotz dem Sturm zu Klimbke in die Stadt, fand ihn aber nicht mehr. Bei Tisch war es ziemlich ernst. Ich brachte der Mama einen Tischbezug von Wachsleinwand, der ihr zu gefallen schien. Nach Tisch besuchte ich die Petrowitz, brachte selber Bücher, wir schwatzten sehr angenehm. Später ging ich zu meinem Schneider, nach 5 h ins Marinellische Theater. Man gab die „Großmutter“, eine elende Pièce von Hensler. Reil, Bruder der Jeanette, gefiel ziemlich als Großvater; etwas zu leise und monoton sprach er. Ich ging mit dem Schmirer in die Stadt und ins Kärntnertor-Theater, wo ich noch einen Teil von „Alcina“ sah, Klimbke fand, welcher mich nach dem Theater ein Stück begleitete und mich dann nach Hause trollte.
Band 01 (I.), Seite 65r
14.12.1798
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