Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4928]

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Kalt. Im Burgtheater „Sorgen ohne Not und Not ohne Sorgen“, Im Kärntnertor-Theater „Zugemauertes Fenster“, Ballett „Fassbinder“, im Theater an der Wien „Rochus Pumpernickel“. Um 8 h zum Grafen, Kárner, um 9 h war ich beim Consilium bei Keglevich, er war sehr schwach. Später war ich wieder da, und 3 Mal bei Kernhofer, einen Augenblick nur in Geisslers Gesellschaft. Um 2 h kam ich zum Speisen, Riedl, Wallner, Jeanettl waren da. Um 3 h mit Schießl zu Nitschner, massen das Theater wegen „Medea“ ab. Fuhren zum Blechernen Turm wegen der Optik. Die äußere Verzierung ist sehr düster, im ägyptischen Stil. Die 5 Vorstellungen – der Wasserfall und einige Figuren ausgenommen – befriedigten mich nicht, am allerwenigsten das Bombardement von Belgrad. Verschaffte dem Reisinger zum 64. Geburtstag 4 Bouteillen Tokajer und 3 Bouteillen Champagner und schickte selbe zum Souper. Um ½ 7 h zum Grafen, fand die Keglevich, Cavriani, Starhemberg und Batthyány. Um ½ 8 h Tod des Franz Keglevich de Buzin im 31. Lebensjahr. So polternd sein Leben war, so ruhig und sanft war sein Tod. Im Augenblick wo er starb, fuhren der Graf und ich zu ihm. Ich blieb bis 9 h, machte mit Gyurkovits verschiedene Anstalten zur Außetzung, Begräbnis, suchte im Burgtheater den Baptist Wallishauser wegen Partezetteln, dann matt und sehr abgespannt nach Haus.
Band 07 (VII.), Seite 48r
29.01.1811
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