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Strenge Kälte. Im Burgtheater „Intermezzo“, im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, im Theater an der Wien die Seiltänzer des Blondin. Früh zum Grafen, der neue ovale Luster gefiel. Ich räumte den neuen Sekretär ein. Nachher wegen Weinen auf die Hauptmaut, erhielt von Gittig ½ Eimer Slivovitza. Mit Schilcher zum Gail, den wir nicht fanden. Um 12 h zum Quarin, um selben mit dem Phillebois zur Optik einzuladen; hörte, dass die Peck früh um 6 h entbunden wurde, das Kind lebe, die Mutter aber um 10 h verschied; welche Bestürzung in der Familie !. Therese war ebenfalls sehr gerührt. Mittags allein, nach Tische kam Nitschner, unterhielt sich mit der Goldmann. Heute ist bei Hauptmann Spektakel, Nitschner und ich sind geladen, vor 6 h dorthin. „Brandschatzung“ und eine Pantomime wurden gegeben, recht niedlich arrangiert, jedoch ohne Podium. Ich fand das Äußere niedlich, mit Draperien aus dem Augarten vom Jahn, blau und weiß, das Theater ist vom Vulcani. Das Stück wurde gut gegeben, die Pantomime – „Zinderellas (?) Abenteuer“ – langweilig. Ich sprach Pepermann, Tuscher, Müller; nachher zu Maurer. Zimmermann besuchte uns und schickte Saibling und Forellen. Goldmann erklärte Theresen, dass sie Nitschner unbegrenzt liebe, dass ihr Glück in ihrer Verbindung begründet sei. Wegen Pfersmanns Schikanen stürzte sich Wucherer vom Reitschulboden und lebt dennoch.
Band 07 (VII.), Seite 46r
09.01.1811
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