Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4904]

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1811
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Die Kälte nimmt zu. Im Burgtheater „Selbstbeherrschung“, im Kärntnertor-Theater „Zugemauertes Fenster“, „Zwei Nebenbuhlerinnen“, im Theater an der Wien Grüners Einnahme , zum 1. Mal „Friedrich Minsky – Das Familiengericht“, Melodram in 3 Akten vom Verfasser des „Johann von Calais“, Musik von Seyfried. Früh schrieb ich meiner Mutter und schloss ihr den Brief meines Bruders ein, worin er von seiner Heirat mit der Cottonfabrikantens-Tochter schreibt. Dann zum Stessel und Grafen. Brandmayer schickte mir 2 Felle schwarzen Maroquin und 6¾ Ellen blaues Tuch, wovon ich 2½ Ellen auf einen Frack für Schießl bestimmte. Bis 2 h beim Grafen, mittags allein. Nach Mittag schloss ich meine Kasse ab, später zu Stessel, gab ihm 3000 fl., um die 25.000 fl. voll zu machen. Bei mir waren Nitschner und Goldmann, er ging dann zum Reich zur Opernprobe. Therese ordnete alles zum morgigen Spektakel, unser Pianoforte schickten wir zum Nitschner. Peter kam wieder, um seine Platte, Harnisch und dergleichen zu probieren und verarbeitete wieder seinen Prolog. Ich ging ins Bureau, zum Maurer, conversierte mit Ullmann, Hoffmann, Prandstätter. In der Nacht fiel ein sehr tiefer Schnee.
Band 07 (VII.), Seite 46r
05.01.1811
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