Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [487]

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1798
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Ein heiterer Morgen. Von 5 bis 12 h arbeitete ich und endete meine so fatale Arbeit. Ruschitzka besuchte mich, dann machte mich in die Stadt zum Stessel; von ihm erhielt ich Peckers „Taschenbuch“, welches mich so überraschte als freute. Ich brachte es mittags zu Therese, welcher es ziemlich gleichgültig schien. Von da ging ich zum Buchbinder und Springer. Bei Tische war es sehr ernst. Mir war nicht wohl und ich aß wenig; nach Tische schrieb ich dem Brunano. Später ging ich zu Leyrer wegen Kalender, dann zum Klimbke kompartieren. Wir arbeiteten bis ½ 9 h, gingen dann in das Ballett „Das Gespenst“, wo die Mama, 2 Töchter und Agnes war; Mama saß auf den Stufen; als sie mich ankommen sah, erhob sie ihre lästige Bürde, um – da sie nicht hören konnte – wenigstens zu sehen, was geschieht. Dies wiederholte sie einige Mal und es verdross mich so sehr, dass ich laut meinen Zorn über diese verdammte Spähsucht ausbrechen ließ, das Ballett nicht auswartete, sondern nach Hause und gleich ins Bett eilte.
Band 01 (I.), Seite 64r
07.12.1798
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