Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [484]

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1798
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Barbarafest, ein heiterer Tag. Von 5 h früh bis ½ 7 h abends, als ich in „Figaro“ ging, arbeitete ich mit aller Anstrengung. Früh war ich bei der Mama, machte ihr meinen Glückwunsch, der Taffet freute sie. Fuhr dann nachher zum Kampf und zur Babett Hofmann in derselben Absicht, man empfing mich überall mit der ausgezeichnetsten Galanterie. Den guten Bartl, welcher am 1. in den Dienst trat, sah ich auch im Frauenzimmer. Nachher fuhr ich nach Hause und schnell zur Arbeit; Essen ließ ich mir von der Frau Nannerl bringen, und so ging ich nicht aus dem Zimmer. Im „Figaro“ sah ich in der Loge die Jungfern, sprach mit der Mama und Agnes und schlich so herum; Therese sang sehr schön, erhielt vielen Beifall und ich große Freude. Beim Nachhause gehen vom Theater kam ich mit den Jungfern zusammen, bei welchen auch jene Marie vom Fürsten Johann Liechtenstein war. Ich wurde aufgefordert, sie nach Hause zu begleiten, welches ich gerne übernahm und mich mit ihnen recht gut unterhielt. Zu Hause arbeitete ich noch bis 12 h und warf mich dann erst halb blind und matt in Morpheus' Arme.
Band 01 (I.), Seite 63v
04.12.1798
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