Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4821]

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1810
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Kalt, heiter, gegen Mittag trübte es sich und wurde kälter. Im Burgtheater „Entführung aus dem Serail“, im Kärntnertor-Theater „Machtspruch“, im Theater an der Wien „Pächter Fettlümmel“ Vormittags arbeitete ich zu Hause, gab dem Seppel Befehl, uns nachmittags um 4 h abzuholen und ins Lusthaus zu führen, war bei Keglevich, sah im Hause nach, ging in Cleymanns Predigt; er hielt das Dankfest für die durch Joseph vor 26 Jahren eingeführte Toleranz. Dann zur Geissler, wo ich Gesellschaft fand. Ich, Ullmann und Jungmann kamen auf dem Michaelsplatz zusammen, zu Kridl, Richart, dann en suite zu Peter. Dort großes Diner, Therese, Nina, Goldmann, Kridl, Ullmann, Jungmann, Schießl mit Marie. Peter riss uns durch das Arrangement des Tisches mit Blumen hin. Beim Dessert überraschte er uns auf’s Angenehmste durch Aufstellung jener Partie seines Gärtchens mit Rooses Monument, von Schießl, Bäume und Blumen von Wachs unübertrefflich schön gemacht. Das Wasser sprang natürlich, das Ganze war von der größten Wirkung und unsere Freude innig. Nach Mittag kam die Hocheder, Joris. Die 2 Goldmann mussten spielen, wir blieben zusammen, fuhren nach 9 h im größten Regen nach Haus. Therese erhielt von Scheiger eine Vorstecknadel, von Reimann ein schön geschnittenes Krügl mit einem Bronzedeckel, von Ullmann einen Ananasstock, mit Rosenstock, Heliotropen und anderen Blumen.
Band 07 (VII.), Seite 37v
14.10.1810
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