Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4796]

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Trüb.Im Burgtheater „Üble Laune“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Der vereitelte Plan“, „Harlekin der Minengräber“ Unterhaltung im Steinbruch bei Sievering. Nach 6 h kam Joachim Johann Effenrath, der beim Rozier war, jetzt beim Juden Steinberg dient. Diesen möchte ich auf den Platz vom Tschernohlawek beim Grafen bringen. Ich schrieb ihm hierüber und noch über andere Gegenstände und expedierte alles. Nach 8 h mit Ullmann ins Bad nach Heiligenstadt, besuchten in Döbling die Hocheder. Im Bad warteten unserer Arnsteiner (?) und Dollack (?). Später kamen Therese, beide Goldmann und Nina, Brandstätter, Reschey (?) und Peter, nach Mittag kam Hoffmann nicht. Die letzteren nahmen das Feuerwerk vom Wiener mit. Therese gab vorher ihre Lektionen und bedauert, nicht in die Lizitation der Wuschikin-Kurz ? gehen zu können. In Döbling ging ich allein zur Hocheder, welche versprach, zum Essen nachzukommen. Beim Obst kaufen fanden wir Erhart mit Schwester und Babette, die auch zufällig mit uns nach Heiligenstadt gehen. Im Bade selbst kamen wir mit Botta zusammen; so unterhielten wir uns alle 4 recht gut. Vor 11 h von Heiligenstadt nach Sievering, um 12 h kamen wir an, gegen 1 h Therese Hocheder, innig freuten wir uns, sie bei uns zu haben. Arnsteiner lud die Fischer ein, Fischer kam mit Peter. Wir hatten eine Menge Kindereien, waren munter, aßen gut. Nach Mittag wurde gesungen, die Wasserburg besucht, das Feuerwerk aufgerichtet. Schweiger (?) kam nach, eine Gesellschaft, wobei die Kurz (?) war, kam auch hinauf. Das Feuerwerk misslang, meistens aus Eigensinn des Peter und Fischer. Unterm Nussbaum wurde soupiert, Champagner getrunken, erst um 11 h aufgebrochen, als sich der Mond sehen ließ. Es gab schwarze Mienen, Peter sang, deklamierte. In Döbling stiegen wir in die Wägen, um 12 h waren wir zu Haus.
Band 07 (VII.), Seite 34r
19.09.1810
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