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In Eisenstadt. Windig. Am Vormittag bei Kárner, in der Probe, plauderte mit Ehlers, der Krey (?), Dorfwirth, zum Fuchs, Mittags bei der Csekonics mit Elsler, nach Tisch kam Ehlers mit Langreuter. Mit letzterem besuchte ich die Gruft der Bergkirche, das Pantheon von Eisenstadt, den Kirchhof; mir gefiel sehr das Grabmal des Kaufmanns Müller. Dann schlichen wir nach Kleinhöflein, betrachteten die Steinbrüche. Zum Kárner, ins Theater „Agnes Sorel“ mit Madame Vadász. Langweilte mich, schlief, schlenderte mit Ritter herum; die Oper wurde elend gegeben. Elsler soupierte bei uns, gegen 12 h kam Ehlers, es wurde gepackt und um ½ 2 h in der schönen mondhellen Nacht fuhren wir mit der Post nach Wien. Herzlich und tief erschütternd war der Abschied von der besten Mutter, die ich so innig verehre. Sie packte mir mit der Äußerung, dass sie mit Freuden, aber vielleicht zum letzten Mal auch sehe und diese Koffer packe. Möchte sie mir noch lange erhalten bleiben ! Ich besorge und zittere von der Nachricht, dass sie wieder vom Schlage getroffen. Mit diesem traurigen Gefühl schied ich von ihr.
Band 07 (VII.), Seite 33r
11.09.1810
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