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Ein schöner Tag. Im Kärntnertor-Theater „Heinrich Reuss von Plauen“, im Theater an der Wien „Johann von Calais“. Im Augarten letztes Belustigungsfest, Eintritt 1 fl. 30x; zum Vesuv und Pantomime „Prokolo in der Feuerklemme“ von Hornung 2 fl., in die Säle wieder 2 fl. Am Tage ist Marionettenspiel, dann Feuerwerk, Schattenspiel, Illumination. Früh arbeitete ich zu Haus, Ullmann kam. Später in Cleynmanns Predigt. Mittags Therese, Nina, Jenny, von welcher niemand wusste, Goldmann, Kridl, Peter, Jungmann, Ullmann in die Schmelz, nach Mittag um 4 h, nachdem Ullmann schon unser Geld für Billetts opferte, in den Augarten, mit Peter, die anderen blieben zurück. Ein infamer Streit wegen Melonenpflanzen, in welchem Jungmann den Peter bis zur Wut reizte, verdarb die Harmonie, die den ganzen Tag nicht mehr hergestellt wurde. Beim Eintritt stiegen Luftballons, wovon ein paar sich entzündeten. Wir schlenderten herum, unterhielten uns. Um 7 h fanden wir uns mit den anderen beim Triumphbogen, gingen zum Feuerwerk, zum Vesuv, wohin man sich beinahe erdrücken musste. Lange bis zum höchsten Augenblick ließ man uns warten, um nichts zu sehen; beim ersten Mal war es viel besser. Bei der Pantomime war das Theater das Beste, alles andere höchst langweilig. Der Feueraufzug des „Prokolo“ gelang nicht und missvergnügt verließ alles den Platz. Die Hauptallee war mit alten Lustern behängt und sah einer beleuchteten Kirche ähnlich. Peter und ich gingen in den Saal, indessen gingen die anderen fort. Ich traf Freund Joris, den ich mit Ullmann für morgen zum Speisen lud.
Band 07 (VII.), Seite 31r
26.08.1810
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