Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [477]

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1798
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Ein heiterer, kalter Morgen. Ich stand sehr früh auf, arbeitete bis 12 h, dann ging ich zu Klimbke und zum Brandl speisen. Bei Klimbke erfuhr ich, ein ordentliches Verhör halte der Braun und jeder Schauspieler solle seine Beschwerden in einem Protokoll mit seiner Unterschrift vortragen. Meine Schwester hatte Kopfschmerzen, blieb zu Hause; ich war also mit meiner Mutter allein beim Brandl; noch waren die Gruber und Amalie da. Wir unterhielten uns zusammen, hatten Spaß. Um 4 h gingen wir zur Mama. Therese begleitete mit Nina die Muhme Reyher (?). Als sie zu Hause kam, gab es wieder Verdruss und Vorwürfe wegen der Kreutzer. Später gingen wir drei ins Kärntnertor-Theater. Man gab die „Beiden Billetts“, „Stammbaum“, beide von Wall, wurden trotz Anwesenheit des Hofes solenn ausgezischt. Nach dem Theater soupierten wir; ich hatte aber mit Therese viel Verdruss. Es regnete und glatteiste, als ich nach Hause ging; doch kam ich gut nach Hause.
Band 01 (I.), Seite 62r
27.11.1798
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