Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [473]

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1798
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Schneegestöber. Ich war heute sehr ernst und finster; ich bin froh, die Mama nicht viel zu sehen, ich kann sie nicht mehr vertragen. Die große Kälte und Ökonomie im Holz bewegen mich im Arbeitszimmer zu schlafen, ich zog also heute heraus. Im Hause gefiel es mir bis 12 h zu bleiben, obwohl ich zum Arbeiten keine Neigung fühlte. Dann ging ich zur Mama und mit meiner Mutter zum Uhrmacher speisen. Als ich zur Mama kam, traf ich Therese im Vorhause. Ich begleitete sie zur Weidmann und schied beim Hause. Nach Tische besuchten wir den Brandl, sahen den Markt an, gingen ein Weilchen zur Mama, wo die Weidmann war. Von da ins Kärntnertor-Theater, wo man den „Dorfbarbier“ und „Alcina“ gab. Agnes und der Uhrmacher waren darin; ich schlich herum, schwätzte ein Weilchen. Nach dem Theater soupierte ich bei der Mama und kam erst um ½ b12 h nach Hause.
Band 01 (I.), Seite 61v
23.11.1798
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