Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4720]

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1810
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Ein stürmischer, trüber, kühler Tag, öfters Regen und kalter Wind. Das Volksfest im Augarten muss aufgeschoben werden. Im Burgtheater „Entführung aus dem Serail“, im Kärntnertor-Theater „Adelheid, Markgräfin von Burgau“, Schauspiel in 4 Akten; m Theater an der Wien zum drittenmal „Johann von Calais“, Schauspiel in 3 Akten. Beim Erwachen gab mit Therese mit ihren Glückwünschen 24 Schnupftücher, ein gelb gestreiftes Gilet und 6 Chapeaux, die aber nicht fertig wurden. Eröffnung des Diana-Bades, Preise 1 fl. 30x, 3 fl, 5 fl, alles zur Verherrlichung meines 40. Geburtsfestes. Mit Biedermann Mayer schloss ich das Geschäft über 120.000 fl. Obligationen vom Grassalkovich ab; er gab mir 1000 fl. Douceur und versprach mir 2 goldene Petschierringe. Legte bei Stessel abermals 3000 fl. ein, und haben wir 18.000 fl. Kapital beim Fürsten. Nach 12 h kam ich in Compagnie, Therese lud die Geissler, Rosalie Rodler, Peter, Jungmann, Ullmann und meinen lieben Eckhart zum Speisen. Wir waren recht vergnügt und bestimmten, den Abend im Theater an der Wien zuzubringen. Das Diana-Bad konnte wegen eingetretener Hindernisse der Wasserleitung nicht eröffnet werden, diese Hiobspost brachte Peter. Nach Tische kamen die Jeanettl, Mark Joh[ann]. Therese überraschte uns mit Champagner, der alles zur hohen Fröhlichkeit stimmte. Es regnete öfters, wir versahen uns mit Regenschirmen, wandelten ins Theater und unterhielten uns recht gut. So erlebte ich einen recht vergnügten Tag.
Band 07 (VII.), Seite 24v
05.07.1810
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