Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [472]

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1798
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Heiter und strenge Kälte. Um 6 h stand ich auf, arbeitete bis 9 h; Klimbke mit dem Tiroler Hansel frühstückten bei mir. Kittel (?) kam nach; ich gab den Fächer ab, fuhr mit Klimbke in die Stadt und gerade zu meiner Mutter. Mit dem besten dankbarsten Herzen machte ich meinen Wunsch zum Namensfeste, gab ihr als einen kleinen Beweis meiner Erinnerung ein schönes weißes Halstuch und einen recht niedlichen Fächer. Dann ging ich in der nämlichen Absicht zur Tante Görlitz im französischen Kostüme. Therese fuhr in die Probe. Ich besuchte Kreutzer und sprach von dem neuen Versuch eines Lustspiels ihres Bruders. Bei Tische ging es sehr ernst zu; die Mama war in hohem Grade fatal. Um 5 h gingen wir mit dem Uhrmacher und Frau zum Marinelli, den 1. Teil der „12 schlafenden Jungfrauen“ zu sehen, welcher sie unterhielt. Nach dem Theater begleitete ich meine Mutter nach Hause bis zur Stiege und tat ein Gleiches.
Band 01 (I.), Seite 61v
22.11.1798
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