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Veränderlich. Im Burgtheater „Die Unvermählte“, im Kärntnertor-Theater „Ginevra di Scozia“. Im ersteren spielt Leisring von Regensburg, im letzteren Velluti und Siboni. Im Theater an der Wien „Familie Pumpernickel“. Früh vor 8 h zum Grafen, bis gegen 2 h bei ihm, ewiger Handel wegen der Wolle mit Abraham Uffenheimer und jenen Franzosen, die hier das Publikum mit Tüchern betrügen. Ich war sehr beschäftigt und konnte nichts erzwecken. Offenheimer nahm die Wolle um 550 fl. nicht, und so wird Gittig sie wohlfeiler den Franzosen überlassen. Bei Richart fand ich Peter, Jungmann und Ullmann. Zu Haus fand ich einen Streit wegen Fütterung der Pferde, ich rief die Polizei und den Wirt, die Pferde mussten gleich weggeschafft werden. Mittags allein, nach Mittag zu Hause. Therese besuchte die Hocheder in Döbling. Ich machte einige Zahlungen, fand Barits, Beneke und Mark bei Marcela (?) und machten uns auf den Weg nach Währing, Schreyers (?) Gesellschaft zu bewundern. Erhart ging bis zum Schottentor mit. Mark und ich gingen allein, Barits, Beneke und Seppenburg kamen nach. Ich hatte im Schwarzen Adler gleich meinen Jux mit Schreyer, sah das erbärmliche Theater, die Massauer, Bachmann (?), Richter (?), seine Frau, ganz artig, Flor (?), erster Liebhaber. Endlich begann „Das Schloss Limburg“, in 2 Akten, dann ein ungarischer Tanz von Sohn Schreyer und Mlle. Gold. Wir lachten, mehr wollten wir nicht. Corda kam mit einer Gesellschaft. Nachher zum Wilden Mann soupieren, wo wir recht gut aßen. Das heiß abgesottene Hähnel war vortrefflich. Um 12 h kamen wir nach Haus, es war eine finstere Nacht.
Band 07 (VII.), Seite 23r
26.06.1810
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