Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4701]

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1810
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Kühl. Im Burgtheater „Intermezzo“, im Kärntnertor-Theater „Trajan in Dazien“, im Theater an der Wien „Wilhelm Tell“. Früh arbeitete ich zu Haus, vor 8 h zum Grafen; dem Biedermann machte ich ein Formular einer Obligation mit Salbung. Den ganzen Vormittag beim Grafen sehr beschäftigt, für die Terzaghi suchte ich ein Porzellanservice. Mayer von Hetzendorf war unser Gast, nach Tische kamen Gewey, Peck und beide Mark. Dem älteren sagte ich, dass Ullmann antworten würde, wenn er noch einmal der Rosine so zärtlich schreibe. Nach Mittag war ich zu Hause, abends begab ich mich ins Kärntnertor-Theater, dem M. Velluti und Siboni zu hören. Eine hübsche hohe Figur, jugendliches Aussehen, angenehme Mittelstimme, Siboni ein schöner Mann über 40, wenig Stimme, viel Kunst. Ich fand wenig Bekannte, es war mittelmäßig voll. Inzwischen aß ich etwas im Bierhaus, war auf dem Theater, plauderte mit Fischer, die recht brav sang, mit Rösner; doch langweilte mich das Ganze. Im Regen nach Haus, bei Therese war die Hocheder.
Band 07 (VII.), Seite 21v
16.06.1810
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