Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [470]

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1798
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Kalt und Schneegestöber. Von 6 bis 11 h arbeitete ich, machte eine Bittschrift dem Ignaz um Pension. Früh um 7 h kam Kutschersfeld, brachte mir Hasen, Tabak und sagte mir, dass meine Mutter heute schon kommen wird, denn er bestellte für sie Maierpferde. Der kleine Wilhelm vom Vetter besuchte mich, ich frühstückte mit ihm, begleitete ihn in die Stadt. Nach 11 h kam ich zum Haim in die Kanzlei und mit selbem zum Janitz ins Theatrallaboratorium, dann zum Platzer, welcher mir sein Nachtstück in Öl gemalen zeigte, die ihren Vater im Kerker säugende Tochter vorstellend, welches für die ständische Galerie bestimmt ist, und darin den großen Künstler nicht verkennt. Hernach gingen wir 3 auf unser Zimmer, dann zum Speisen. Um 5 h kam meine Mutter. Sie wurde von der Mama und den Mädchen recht gut empfangen. Um 6 h ging ich ins Kärntnertor-Theater. Man gab die „Holländer“; Bulla spielte den Van der Hoeft (?) ohne allen Beifall; hernach ein komisches Ballett von Clerico „Das Gespenst im Traum“, welches recht niedlich ist und sehr gefiel. Nach dem Theater begleitete mich Klimbke zur Gassmann. Ich soupierte etwas und kam erst um ½ 12 h nach Hause.
Band 01 (I.), Seite 61r
20.11.1798
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