Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4698]

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1810
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Kühl trüb. Im Kärntnertor-Theater Weigls Einnahme „Einsiedler auf den Alpen“, Oper in 1 Akt von Weigl, dann „Eigensinniges Landmädchen“, mit 2 Pas de deux von Mr. Henry und Mad. Querian. Im Burgtheater „Braut von Messina“, im Theater an der Wien „Attila“, die Loge an Nagl. Nach 7 h zum Grafen, Theaterkasse, brachte Weigl ins Theater 50 fl. für die Loge, fuhr in die Porzellanfabrik, zu Brandmayer, Simon, Walnefer. Therese war bei Rivolla in Hernals. Ich aß bei Josephine mit Rosalie. Wir waren über Pollers – Schneiderin in Eisenstadt – Ausdrücke im Senate, bei Gelegenheit einer verwickelten Erbschafts-Abhandlung viel dem Lachen ergeben; eine erstaunliche separierte Konfusion untereinander, dann die Frau redet da kommod und gewalttätig. Nach Mittag kam Csermak, mit diesem arbeitete ich dann den ganzen Nachmittag in Institutsangelegenheiten. Weigl schickte uns gesperrte Sitze, die ich dem Kridl gab; die Attention freute uns. Abends begab ich mich ins Kärntnertor-Theater, schlich herum. Es war voll, fand mehrere Bekannte. Die Rohrweck bediente ich mit Mandelmilch, fand Löwenkreuz von Klosterneuburg, Richart mit Zimmermann; erstere führte heute die Marie zur Firmung und sagte, dass sie der Geissler die Wohnung der Zimmermann verschaffte. Die Oper gefiel nicht, selbst die Sänger Weinmüller, Vogl und Milder machten nichts. Die Mad. Querian und Henry erschienen in ihrem Pas de deux nur auf Augenblicke. Therese blieb den Abend zu Haus.
Band 07 (VII.), Seite 21r
13.06.1810
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