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In Galántha, Reise nach Tyrnau. Ein kalter, windiger Tag, vor Mittag Regen. Vor 6 h fuhren wir mit Compoth weg, kehrten beim Adler auf dem Platze ein und gingen gleich zum Kontrahenten Lipkovits wegen Erhebung von 17.915 fl. für Früchte. Er führte uns in der Stadt herum. Wir sahen das Seminarium-Gebäude, Domkirche, Jesuiten-, Clarissinen-, Franziskanerkirche, das Invalidenhaus, den Redoutensaal bei Hoffmann (?), die Umgebung der Stadt, Promenade, alle Straßen und die 3 Stadttore, oberes, unteres und neues oder Judentor. Nach 2 h kamen wir zurück und fuhren gleich nach dem Essen in den Onyer (?) Wald, den die alte und neue Waag umströmt und immer zerstört, sahen den Obstgarten, Holzschlag, sprachen den Jäger, zu Haus sein Weiberl und kehrten nach Galántha zurück. Tranken bei Compoth Obers und fuhren gleich nach Diószegh. Den Hofrichter Czemesz trafen wir bei der Mühle, sahen mit ihm den Ziegelofen, Schafstall, die Mütter eintreiben, deren 1400 und 900 Lämmer sind. Besuchten den Verwalter, den neuen Schupfenbau und kamen erst um ½ 10 h zurück. In Galántha scheren sie 20, in Diószegh 70 Zentner Wolle. Erstere Herrschaft trägt über 20.000 fl, letztere über 70, zusammen 100.000 fl., Nagy Magyar 25.000 fl. Ich zeigte ihnen beim Souper noch eine Menge Kindereien, wir lachten, schäkerten, unterhielten uns gut und kamen erst um 11 h ins Bett. Mit Kornhäusel habe ich viel Spaß.
Band 07 (VII.), Seite 20r
05.06.1810
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