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In Kis Magyar. Kalt, aber heiter. Früh gingen wir mit dem Kastner zum Hofrichter, in die Synagoge, Kirchhof, katholische Kirche, die dem Einsturze droht, in den Schafflerhof, dann nach Klein-Magendorf. Um 8 h fuhren Bétselet (?), Carl und ich nach Szárva, des Illésházy Gestüt, durchaus Braune, 130 Stück, schöner, großer Schlag, fand vorher noch von Ozora 3 alte Bekannte, den Gestütmeister Purtscher, seine Frau, die Witwe Schaumberger (?) und den Kurschmied Seden (?), brave Leute. Groß war ihre Freude, mich nach so viel Jahren von Ozora wiederzusehen. Wir sahen alle Gebäude, die Stallungen, es wurde eben ein Hengst zum ersten Mal eingespannt und eine Stute belegt. Ich fuhr mit Purtscher in den Wald an der Donau, wo die Stuten und Fohlen weideten, sahen alles an und kamen um ½ 2 h zurück. Es war in der unübersehbaren Ebene, wo sich Dorf an Dorf mit einem Gebüsch umgeben reiht, eine etwas langweilige Fahrt. Kornhäusel war unermüdet. Nach Mittag hielt ich mit der Gräfin große Konferenz, ging dann mit Lebel, Carl und Pater nach Donháza, wo der Graf dem Lebel – der die Leopoldine Réváy heiraten wird – eine Curia übergibt und ein artiges Haus bauen lässt. Seine Familie kommt von Paris. Heute wird in Magendorf zum Schafscheren angefangen. Gegen 6 h nahmen wir Abschied und fuhren über Diószegh nach Galántha. Bei der Illésházy -Überfuhr gab es Anstand, dann passierten wir Hody (?), dem Baron Prüny gehörig, ein schönes Kastell samt Garten, und nahem Waldl, das wir in Pachtung haben. Nach 8 h kamen wir in Galántha an, der Rentmeister Compoth – ledig – und Kastner Szelits – verheiratet, sein Schwiegervater ist Hofrichter bei Graf Joseph Esterházy–, beides junge Leute, empfingen uns. Wir stiegen beim Schlosse ab, gingen in den Schafflerhof – hier sind 1026 Kappen – sahen selben Salz geben, in die Stallungen, dann zum Souper, welches recht geschmackvoll von der artigen Kastnerin bereitet war. Schon müde, legten wir uns um 9 h ins Bett.
Band 07 (VII.), Seite 19v
04.06.1810
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