Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4687]

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1810
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Kalt, trüb, etwas Regen, windig. Den ganzen Vormittag war ich zu Hause, schrieb an Riedl, Liebisch. Mericzay besuchte mich. Ich lud ihn zum Speisen. Nach Mittag zum Balassa, in die Goldmann (?) Wagenfabrik, Schlossberg, Schloss, Theater und Redoutensaal zu sehen. In Preßburg ist es sehr traurig. Vom Schlossberg herab passierten wir den ganzen Zuckermantel, bei der Maut kamen dann uns – Mericzay, Kornhäusel, Petter und mir – 6 Zigeuner aus Wies-Sommerein entgegen. Ich ließ diese Jan(?)-Artisten Halt machen, mir erstlich einen Marsch, dann Jagdstücke und endlich ungarische Tänze spielen und beschenkte sie königlich. Mericzay lief davon, Kornhäusel hörte 20 Schritte entfernt zu. An der Donau gingen wir auf die Promenade, ich kam mit Maurer – Dekorateur und Theatermeister – und Radetzky – ehemals Rittmeister, nun Musikdirektor von Preßburg – zusammen. Die Direktion besteht aus Leopold Pálffy, Nepomuk Esterházy und Ormoszdy (?). Wir plauderten vom Theater, von neuen Engagements und dergleichen, begaben uns um 9 h zum Souper, dann gleich schlafen.
Band 07 (VII.), Seite 19v
02.06.1810
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