Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [468]

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1798
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Ein kalter, aber heiterer Morgen; heute Nacht fror es. Ich schrieb meiner Mutter und bat Kutschersfeld, sie Dienstag herauf zu schicken. Klimbke besuchte mich mit einem Tiroler. Sie tranken bei mir Slivovitza, dann spazierten wir zusammen in die Stadt. Nachher ging ich zum Gönner, blieb lange bei ihm; er bestellte mich samt Patsch auf morgen früh. Gegen 12 h ging ich zu den Jungfern und bat sie wegen Aufnahme des Bartl, wozu sie sehr wenig Muße zeigten. Mit Klimbke war ich einen Augenblick in der Kanzlei. Er gab mir den 4. und 5. Akt vom „Petschaft“, welchen ich nicht allerdings goutieren wollte. Beim Speisen ging es sehr ernst zu. Therese war bei Braunmüller. Nach Tische ging Nina auf die Landstraße zur alten Bauer (?), Mutter und ich waren allein; ich las ihr vor. Nach 4 h kam Therese; ich blieb dann noch ein Weilchen. Ging dann ins Kärntnertor-Theater, wo man den „Mann von Wort“ von Iffland gab. Ich verließ meinen Platz der Jeanette, ging ein Weilchen herum, schlief mitunter, sprach mit Klimbke; ging ihm zu Liebe zu den Drei Hacken, fand sie aber nicht und ging gleich nach Hause.
Band 01 (I.), Seite 61r
18.11.1798
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