Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4678]

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1810
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Ein schöner Tag. Im Burgtheater zum ersten Mal „Egmont“, Trauerspiel in 5 Akten von Goethe, aus den Zeiten der Marg[arethe] von Parma, Tochter Karls V. und Regentin der Niederlande. Im Kärntnertor-Theater „Samtrock“ und „Weinlese“, im Theater an der Wien „Rosamunde“. Erstes Feuerwerk im Prater. Am Vormittag dringend beschäftigt, war auch bei Keglevich und in der Spalier-Fabrik. Suchte bei Rohrweck Gläser aus und speiste da. Nach Mittag wieder zum Grafen, suchten für Magendorf Tapeten aus, expedierte. Mark Jos[eph] holte mich ab und um 6 h gingen wir in den Prater, um den Tempel des Friedens im Feuer zu sehen. Die elegante Allee war leer, ich fand Langer von Zichy, Kárner, Jungmann, Beneke, später Resel (?) Huber und auf dem Platz Peter. Die Volksmenge vergrösserte sich mit jeder Minute, die Einnahme war bedeutend, da das Entrée 1 fl und die Galerie 2 und 3 fl. waren. Das Feuerwerk war gut; „Hoch lebe Österreich ! Ruhe, Liebe, Arbeit, Österreich über Alles ! Vivat F. I ! “ waren die Devisen. Ich machte mich mit den Meinen nach Haus und kam auch Beneke (?). Zum ersten Mal schliefen wir heute im neuen Quartier. Ich schlief nicht gut, denn es war sehr warm.
Band 07 (VII.), Seite 18r
24.05.1810
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