|
4655
1810
5
1
Ein schöner Morgen. Im Burgtheater „Milton“, „Quacksalber“, im Kärntnertor-Theater „Intermezzo“, im Theater an der Wien „Idas und Marphissa“. Um 6 h arbeitete ich etwas, dann begab ich mich in den Augarten, fand alles Elegante. Therese ging zum Eckhart und brachte ihm das gestickte Gilet aus Percal, welches wir bei Rodler sticken ließen. Mark holte mich ab, ich fand Kárner, Hampel, Poller, Sonnleithner. Albert gab im Saal ein großes Déjeuner. Ich blieb bis 10 h, dann in mein Quartier, wo ich zu meinem großen Verdruss erfuhr, dass Kreiner nichts nageln lasse und man die Arbeitsleute wegschickte. Wie sehr bin ich gehemmt ! Ich war in der Theaterkasse, beim Nachhause gehen fuhr mir der Graf entgegen; ich war eine Stunde bei ihm, gab ihm über alles Aufschluss. Um 2 h zum Speisen, allein. Nach Tisch ging Therese zum Jahny, absagen. Ich fuhr mit Brandmayer nach Nussdorf, Heiligenstadt und Döbling, dann nach Haus. Abends mit Mark zum Baron Sala, zum Schluss des Haustheaters „Maske für Maske“ und „Strandrecht“. Die Damen Dufresne, Soldern (?) und Joss (?), die Messieurs Türkheim (?), Stutz (?), Sala, Schlutzka (?), Kerschbaumer (?), Wissenthal spielten, worunter mir Reichel (?) als Haifisch am besten gefiel. Am Schluss hielt Türkheim seinen Dank in Versen, gut geschrieben.
Band 07 (VII.), Seite 15r
01.05.1810
|