Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4649]

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1810
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Ei kalter, stürmischer Tag, unerträglicher Staub. Im Burgtheater „Phädra“, mit Mme Bethmann von Berlin; im Kärntnertor-Theater „Samtrock“, „Eigensinniges Landmädchen“, im Theater an der Wien „Saul“. Früh bestimmte ich mit der Tochter des Nagl die Draperie und Farben unserer Gardinen, gab ihnen die Loge zu „Saul“. Dann fuhr ich zum Brandmayer und fing zu räumen an. Die Träger trugen schon die Kästen des großen Zimmers ins neue Quartier. Ich ging zu Kárner, zum Grafen ins Haus, ins neue Quartier und erwartete zu Haus Peter, der mich abholte, um mit ihnen zu speisen. Nach Mittag ein paar Stunden in Peters Gesellschaft. Therese war im Quartier und rangierte die Bücher, aß zu Haus. Um 5 h ins Quartier, die Tischler politierten, Therese und Sepherl räumten die Bücher ein. Dies dauerte bis 8 h, dann zum Rohrweck, dem ich seinen Wagen herein in die Schupfen führen ließ, und ins Burgtheater, wo ich 3 Akte der „Phädra“ auf der Bühne und im Orchester sah. Mad. Unzelmann wurde wild, bekam einen dicken Hals, spielte ohne viel Beifall, wurde am Ende zwar vorgerufen, aber Lang erschien und sagte, Mad. Bethmann sei wegen Unpässlichkeit schon zu Haus gefahren.
Band 07 (VII.), Seite 14r
25.04.1810
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