Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4622]

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1810
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Kalt, heiter. Im Burgtheater „Mathilde von Guise“, im Kärntnertor-Theater „Macbeth“, im Theater an der Wien „Familie Pumpernickel“. Beleuchtung der Stadt, Reichskanzlei, Kriegskanzlei, abends 6 h Gala und Appartement bei Hof, Feier der Vermählung in Paris; auch ich werde mein Transparent beleuchten. Früh vor 8 h zum Meisl, fand ihn nicht, später zum Grafen, mit dem ich einen mächtigen, stundenlangen Kampf hatte. Er endigte sich damit, dass er mir 500 fl. zur Einrichtung im neuen Quartier gab. Heute war für Leber (?) das große Requiem von Eybler bei den Unteren Jesuiten. Den Vormittag hatte ich wegen Gold (?) zu zählen. Mittags allein, nach Mittag kam zu Therese die Krüger, Jeanettl, später Wisenfeld mit Schwarz und Nitschner, den ich samt Kárner Sonntags zum Speisen lud. Ich erzählte Therese, dass ich mittags die Tour über die Bastei zu Meisl machte, dass ich selben endlich fand, dass ich bei bei Ehz. Ferdinand seinem Kassier Müller und Sekretär Keller war und mich sehr fatigierte. Um 5 h kam Brandl, ich ließ mein Transparent aufrichten und sehr reich beleuchten. Nach 6 h ging ich aus, sprach Pichl beim Fries’schen Haus, sah die Reichs-, Kriegs- und Böhmische Kanzlei. Peter kam mit mir erst später zusammen. Ich führte Therese allein herum und finde außer den oben benannten das Haus des Haumers (?) von beiden Seiten, das Kaiserische Kaffeehaus, das Haus des Hofrats Saar sehr hübsch. Ich kam mit Walser und LaTraite zusammen, fand in der Burg König und Schöpfer, verlor selbe wieder, später Uiberreiter mit Mann und Lisett. Mit diesen trank ich bei Schmirer Kaffee und Punsch und kam erst um 12 h nach Haus. Peter und ich holten Therese zum zweiten Mal ab und führten sie um die Reichskanzlei. Die Schriften waren ohne Effekt.
Band 07 (VII.), Seite 10v
29.03.1810
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