Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [462]

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1798
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Ein nebliger Morgen. Um 6 h stand ich auf, um 8 h kam die Hitzinger und Eleonora, frühstückten bei mir; ich zeigte ihnen meine Schönheiten und begleitete sie um 11 h nach Hause. Elsler brachte mir die Arie des Schutzgeistes aus dem „Alfred“, welche ich selbst schrieb und Theresen brachte. Um 12 h ging ich zu Klimbke, las bei selbem den 2. und 3. Aufzug von „Petschaft“, dann zu Therese speisen. Die Mama fand ich wieder im Bette und alles sehr düster. Therese neckte mich wieder von der Kreutzer und hätte mich bald ganz umgestimmt. Ich blieb bis 5 h, kaufte für die Ruschitzka ein Körbchen, ging dann ins fürstliche Haus, um dem Anton zu sagen, dass ich morgen dem Pfersmann meine Schätze zeigen möchte. Später ins Burgtheater; man gab „Minna von Barnhelm“ und Bulla (?) vom Lemberger Theater trat als Tellheim auf, missfiel aber. Nach dem Theater eilte ich gleich nach Hause, denn es regnete fürchterlich und warf in der Nacht den ersten Schnee, der aber gleich schmelzte.
Band 01 (I.), Seite 60v
12.11.1798
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