Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [458]

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1798
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Ein heiterer Morgen. Früh las ich an der Oper; dann arbeitete ich bis 1 h mittags. Charles besuchte mich, ich gab ihm zu arbeiten, schrieb an meinen Bruder und beantwortete den gestern von ihm erhaltenen Brief. Heute kaufte ich auch einen weißseidenen Sack und trug ihn gleich zum Schneider. Nach Tisch war ich teils im fürstlichen Haus, brachte dem Gönner die Austeilung, teils bei Therese. Kutschersfeld der Junge kam dahin; wir gingen zusammen in „Figaro“. Das Theater war nicht sehr voll. Therese sang recht gut, besonders artig variierte sie das Duett im 3. Aufzug. Nach dem Theater begleitete ich die Agnes und Weidmann nach Hause, Tonerl führte die Amalia. Im Deutschen Hause kam mir der Theaterwagen entgegen; ich machte den Schlag auf, holte Therese heraus, küsste sie und dankte ihr für den angenehmen Gesang.
Band 01 (I.), Seite 60r
08.11.1798
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