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1809
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Thomastag, kürzester Tag. Reise nach Wien. Im Kö[niglich] St[ädtischen] Theater „Bestürmung von „Smolensk“ Früh in Fischers Gewölb wegen seinem Auftrag, packte und ordnete alles, nahm eine ganze Partie Mohnbeugeln, 50 Stück, und ebenso viel Krainer Würste mit. Nahmen bei Petter ein Déjeuner à la fourchette, um 10 h Ehlers und Hasenhut abzuholen, die mit uns im 2. Wagen reisen. Högl musste mir vom Damm in der Engerau Preßburg zeichnen, und zwar gleich vom Wagen aus. Zum zweiten Mal traf ich Fischer, sie schrieb wegen Waren ein Billett an die Schwarzleitner, welches ich ihr zu besorgen versprach. Nachdem wir in der Au eine kleine Stunde verweilten, fuhren wir durch die Allee nach Kittsee, besuchten Artner, den ich schon vor 7 Jahren nicht sah, sahen am Schlosse noch die Befestigungen der Franzosen, ihre Schanzen. Dann über Wolfsthal nach Hainburg. Bei der Post fanden wir Hasenhut, der schon 3 Stunden auf Pferde wartete. Hier futterte Philipp, ich engagierte Högl und Hasenhut, mit mir zu promenieren. Wir gingen bis Altenburg. Der Kot auf der Straße ist außerordentlich. Im Ausweichen schlüpfte ich aus und fiel, mit einer Hand erhielt ich mich. Der Tag war heiter und der Weg durch die Weingärten angenehm, Keglevich begegnete ich auf der Straße. Hasenhut saß in seinem Post-Kalesch. Ich stieg mit Högl auf dem Kirchhof bei der alten Kirche herum, Philipp kam nach und wir fuhren weiter. Außer dem Tor von Petronell brach die linke hintere eiserne Achse und wir lagen im größten Morast. Unsere Lage war zum Verzweifeln; die Bauern verlangten 50 fl.. für das Ausleihen eines Leiterwagens. Wir trafen Watzal (?), welcher mit einem Transport bei einem Bäcken einquartiert lag, und mir antrug mitzufahren. Bei Michael Suttner (?), No. 13, bekam ich ein Kalesch für 20 fl., ließ umpacken und fuhren beim Mondschein um 5 h bis Fischamend zum Lamm. Da hatte Hasenhut für uns Quartier gemacht. Wir erzählten unsere Fatalia, soupierten, und schickten zu Spuler (?), um ihn unsere Ankunft wissen zu lassen. Es war 8 h, er schickte uns seinen Franzl, wir sollten durchaus bei ihm einlogieren. Wir versprachen, morgen da zu frühstücken. Wir lachten viel mit Högl und unterhielten uns vortrefflich. Nach genossenem gutem Essen um 10 h ins Bett.
Band 06 (VI.), Seite 258v
21.12.1809
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