|
4521
1809
12
18
Heiter. Des Grafen Abreise nach Wien. Um ½ 6 h war ich schon bei ihm und machte über alle Vorfallenheiten Dispositionen. Um 7 h reiste er ab und ich arbeitete mit Andrássy den ganzen Vormittag am Kellerstand. Ich fühlte, wie schwer es mit solchen Leuten zu arbeiten ist. Um 11 h mit Högl, Csiba und Andrássy auf den Schlossberg, um Pressburgs Gegenden und die Situation der gesamten (?) österreichischen und französischen Armee zu sehen. Heute ist kein Theater, doppelte Probe von „Bestürmung von Smolensk“. Wir gingen über die Stiege bei den Hotels der Freudenmädchen vorbei, sahen erstlich am Rande des Bergs die Gegend in allen Situationen, Ratzelsdorf, St. Georgen, Pösing, Lanschitz (?), Ivanko (?), das Oberufer, Engerau, die Fläche von Kittsee, die Petschen (?) und hinauf ins Marchfeld. Dann sahen wir das Schloss und die Nebengebäude, welches jetzt ein Spital für meistens Sachsen ist. Unleidentlich ist der Gestank in den Gängen. Wir bewunderten die Dicke und Feste der Mauern und die ungeheuer große und schöne Stiege. Bei dem Pálffy’schen Schloss über den Zuckermantl und die Judenstadt – hier ließ ich mir des Leidesdorfer und Biedermanns Haus zeigen – .über die große Weternitz (?), bei der Sonne vorbei in die Kapitel- und Ventur (?)-Gasse, wo wir Högl das Taschenbergsche und Kammerhaus, dann auf dem Johannsplatz das Primatial- und Ormozdysche (?), dann vor dem Lorenzer Tor das Casparische (?) Haus zeigten, wo die Illésházy wohnt. Mittags bei Petter, dann nach Haus schreiben, mit Petter auf die Post in die Schöndorfer Gasse, dann auf den Grünen Markt zum Hauptmann Maier, ins Aichingerische Kaffeehaus, wo ich mit Liebenfels eine Stunde Billard, dann zum Spaß Pasee spielte und 2 fl. verlor. Um 8 h suchte ich Högl im Theater-Casino, gingen soupieren, dann ins Bett.
Band 06 (VI.), Seite 258r
18.12.1809
|