Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [451]

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1798
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Allerheiligen; ein nasser, kalter Wintermorgen. Um 6 h stand ich auf, arbeitete und erwartete den Stallmeister, welcher mir seine Abreise nach Eisenstadt erzählte. Nach 8 h ging ich zum Fürsten und blieb bis ½ 11 h, er unterschrieb zwar, zahlte aber nichts und bestellte mich nach Mittag. Später ging ich zum Gönner, er war sehr gnädig, ich half ihm Geld zählen, dann begleitete ich ihn zum Fürsten. Klimbke machte ich einen Besuch in der Kanzlei, schlenderte mit ihm herum auf Kohlmarkt und Graben. Mittags aß ich sehr geschwind, blieb und wartete leider den ganzen Nachmittag vergebens auf den Fürsten, endlich kam er und bestellte mich auf morgen früh. Abends spazierte ich im Graben und Kohlmarkt mit Walther, und endlich besuchten wir das Burgtheater. Man gab die „Pescatrice“ und die „Panduren“; Nina sang, die Mama und Therese waren im Parterre; ich unterhielt mich mit ihnen; ein Weilchen schlief ich, mit Müller, Huber (?) und Casanova wurde geschwätzt. Nachher machte ich mich ins Kärntnertor-Theater, sprach Csekonics und Klimbke, welchen ich auf seinem Wege nach Haus begleitete.
Band 01 (I.), Seite 59r
01.11.1798
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