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1809
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Kalter Wind, Regen, düster. Im Burgtheater „Ostade“, „Nebenbuhlerinnen“, im Kärntnertor-Theater „Anklage und Rechtfertigung“, missfiel ganz. Im Theater an der Wien „der lustige Schuster“. Früh zum Stessel, Janschky, Quarin, Keglevich. Den Vormittag beim Grafen. Therese ging mit Henriette Pesch in Cleynmanns Predigt, wohin ich auch zu kommen suchte, aber bis zum Ende nicht bleiben konnte. Quarin war beim Grafen. Ich schlichtete später mit Stessel unser Geschäft, und gab ihm die 1500 fl., um die 7000 fl. voll zu haben. Der Brandl und Nina waren unsere Gäste. Nach Mittag ging Therese zur Brentano, blieb ein paar Stunden, ich war allein zu Hause. Gegen 6 h zur Rodler. Wir fanden die Bulla, tranken Kaffee und aßen Butterbrot. Die Bulla ging, wir waren recht froh; bald aber kam der Schleicher und Schwätzer, der fatale Schluderpacher. Ich ward still und begleitete Therese um 8 h nach Haus. Sprachen bei Brandl ein und fanden den Franz, der nach 3 Jahren ganz verwildert von Prag ankam. Freute mich seines Wiederkommens und versprach, wegen seiner Adjustierung mit seinem Vater zu reden. Es regnete und schneite so sehr, dass ich Anstand nahm, ins Burgtheater zu gehen. Der Kaiser war darin. Ich war meistens auf dem Theater.
Band 06 (VI.), Seite 256r
03.12.1809
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