Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4501]

4501
1809
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Nasskalt, neblig. Im Burgtheater „Agnes Sorel“, im Kärntnertor-Theater „Der livländische Tischler“, Schauspiel in 3 Akten aus dem Französischen nach Duval, in Theater an der Wien „Salomons Urteil“. Den Vormittag arbeitete ich zu Haus, besorgte die Absendung von Louis‘ Bagage, war in unserem Haus. Dann zu Richart und Ullmann im Unt[er]-Käm[merer]-Amt, wohin Jungmann kam, da wir uns verabredeten, den Uiberreiter zu besuchen, um wegen Kalendern und Kotzebues „Kindern der Laune“ zu reden. Die Uiberreiter, ehemalige Rauch, ließ uns nicht weg, Wir sahen sein schönes Haus Beim Pelikan, seine Wohnung, Druckerei, Garten, alles sehr hübsch; speisten da und waren sehr vergnügt. Um 4 h ging er, Ullmann und Jungmann in die Stadt, ich brachte Eckhart seine Uhr, den ich nicht fand. Besuchte Geissler auf No 6 und fand die Ärmste in heftigsten Schmerzen. Im Nachhause gehen fing es stark zu regnen an. Ich wurde sehr nass. Holte den Sohn des Wassermann ab, wechselte zu Haus Kleider und ging ins Kärntnertor-Theater, wo ich Therese allein im Parterre fand. Der Saal und 3 Galerien erleuchtet, der Hof kam nicht. Das Stück gefiel. Die ganze Stadt war wieder erleuchtet, durch die Polizei wurde es aber wieder abgesagt.
Band 06 (VI.), Seite 255v
28.11.1809
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