Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [450]

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1798
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Ein nebliger, kalter Morgen. Schon um ¼ 6 h stand ich auf, arbeitete, ließ alles ordnen, erwartete meine Gäste welche um 8 h erschienen. Ich bediente sie anfangs mit geselchten Würsteln und Slivovitza, dann erst mit Kaffee. Sie blieben bis ½ 10 h, dann gingen sie. Ich arbeitete bis nach 1 h, schnitt für Fräule Schmidtmayer Federn und übergab sie beim Mittagsmahl. Nach 12 h kam der Fürst ins Rote Haus, ging in die Stallungen und Schupfen, fand sein kleines Würstl nicht geputzt, darüber schmälte er zu mir; das tat mir umso mehr weh, als es nicht meine, sondern des Stallmeisters Schuld ist. Erst um 2 h kam ich zum Speisen, blieb bis 4 h und sah die Tasse (?) flechten. Ging ins fürstliche Haus, dann ins Burgtheater, wo man „Das Epigramm“ gab. Es unterhielt mich gut, doch machte mir die Mama wieder viel Verdruss. Nach dem Theater begleiteten Klimbke und ich sie nach Hause. Machte mich gleich ins Bett und so beschloss ich diesen verdrießlichen, mir fatalen Tag und auch dies Monat.
Band 01 (I.), Seite 59r
31.10.1798
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