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1809
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Rauer Wind, Schneeflocken lassen sich sehen. Tag der Erlösung, heute sind wir von den Franzosen befreit. Durch 192 Tage – vom 13. Mai bis zum 20. Novemb[er] – waren die Franzose im Besitz unserer teuren Vaterstadt und schleiften vom 16. Oktober bis zum 10. November die Mauern der uralten Kaiserresidenz. Der Anblick der Schutthaufen ist empörend. Deutsche Theater, gottlob. Im Burgtheater „Dorfbarbier“, „Beide Nebenbuhlerinnen“, im Kärntnertor-Theater „Mündel“, im Theater an der Wien „Rochus Pumpernickel“. Den Vormittag gab Therese Lektionen und ging zur Rivolla. Ich arbeitete zu Haus, die Rodler kam, ich gab ihr für Schluderpacher ein Frühstücksgeschirr auf 6 Personen, weiß, für 40 fl. Dann schrieb ich meiner Mutter zum Namensfest, dann dass der Hitzinger noch im Alten, der Sohn aber besser, aber sehr eigensinnig sei und sich nicht gehörig pflege und schone. Später begab ich mich in die Theaterkasse und zur kranken Geissler. Mittags allein mit Nina. Therese hatte Besuche von Nina und am Nachmittag von der Jeamettll, welche morgen zu Peter geht. Später kam die Rodler. Ich schrieb und las den Nachmittag. Es kam Mark, ich ging in die Buchh[andlung] und zum Buchbinder. Abends zur kranken Karilla, dann ins Burgtheater, sprach Nitschner mit Anhang, später Richart mit Zimmermann.
Band 06 (VI.), Seite 254v
21.11.1809
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