Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [449]

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1798
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Ein stiller, angenehmer Morgen. Um ½ 6 h stand ich schon auf, arbeitete und las bis 12 h, als ich in die Stadt zu Klimbke und Walnefer ging. Bei Klimbke unterhielt ich eine halbe Stunde Weidmann und Mayer (?), sprach von der Größe unseres Hauses, von der Menge Hilfsquellen, welche selbes hat. Begegnete Theresen zum ersten Mal, was mich herzlich freute, ging mit ihr ein Weilchen herum; dann zum Walnefer wegen dem Souvenir, worin ich Theresens Namen und Haare hatte machen lassen und endlich zum Speisen. Unser Mahl war heute ziemlich aufgeweckt. Nach Tische besuchte ich die Ruschitzka, erklärte ihr meine Bekanntschaft mit Theresen (?); blieb da bis 6 h, machte mich dann ins Nationaltheater, wo man „Gelosie villane“ gab und Therese ganz artig sang. Nach dem Theater gingen wir zuerst ins Kärntnertor-Theater, sahen das Ende von „Alcina“ an; es war sehr voll. Nachher begleiteten wir Agnes nach Hause, dann Klimbke mich. Auf unserem Weg begegnete uns eine Hur, die uns bis zum Tor begleitete. Zu Hause fand ich einen Zettel, worin sich Elsler und Csekonics auf ein Frühstück einluden. Ich machte mich gleich ins Bett.
Band 01 (I.), Seite 58v
30.10.1798
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