Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [447]

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1798
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Ein kalter, windiger Morgen. So gewiss abgeschlagen und matt stand ich um 7 h auf und arbeitete, erwartete Kreutzer und Klimbke zum Frühstück, um des letzteren seine Fatalitäten zu hören, und ihm im Vertrauen zu sagen, wie entehrend man von ihm sprach. Klimbke kam nicht, an seinem Platz frühstückte Elsler. Fuhr dann mit Kreutzer in die Stadt, holte für Kutschersfeld Billetts im 3. Stock. Nach Tisch war ich in der Leopoldstadt; um ½ 5 h ging ich mit Klimbke zu Therese, blieben eine Stunde und machten uns dann ins Kärntnertor-Theater, wo Therese nach 5 Wochen zum ersten Mal in der „Edlen Rache“ sang. Sehr pochte mein Herz, bis sie auftrat, und groß war meine Freude, als man sie mit Klatschen empfing. Nach dem Theater begleitete ich den Zankapfel Fräule Hillebrand, und dann Agnete nach Hause. Klimbke kam mit, begleitete mich halben Wegs. Ich machte mich gleich ins Bett und schlief recht gut.
Band 01 (I.), Seite 58r
28.10.1798
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