Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4424]

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1809
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Kalter Wind. Im Kärntnertor-Theater „Domestikenstreiche“, von Alexander und Frau, für 200 fl. angestellt, dann das „Zerstörte Pompejanum“. Im Theater an der Wien„Waldmänner“ Früh nach 8 h mit Neefe zur Akademie in St. Anna, die Kunstausstellungen zu sehen. Peter erhielt den Preis, Russ malte die Hekuba, wie sie den Tod ihres Sohnes und ihrer Tochter beweint, die ihr im Schosse liegen; welches mir vortrefflich gefiel. Wir sahen auch die Antiken, dann besuchten wir Janitz im Baldachin-Saal, wo er jetzt malt. Clement aus dem Orchester und Politska (?) sprach ich ebenfalls. Mittags allein, nach Tische ging Therese zur Hocheder. Indessen kam Jeanette und ließ mir ihre Korrespondenz mit Hensler lesen, die ich fatal fand. Therese hatte Lust, ein gebackenes Hähnel zu essen. Der Guten kleine Wünsche zu erfüllen, schafft mir seliges Vergnügen. Ich führte sie zu Peter, die Rothe kam eben zur Lektion und wurde mitgenommen. Ich kaufte bei Nitschner ein Hähnel und ließ es ihr draußen zurichten. Bschaidner malte, seine Frau und Kinder waren da, Moser kam auch. Als es dämmerte, gingen wir nach Haus. Ich gegen 8 h zu Franz Reich auf ein Souper, da waren Bock (?) und Sohn, der Arzt Pfennigbauer von den Barmherzigen und der Maler Scheurer (?); eine angenehme Gesellschaft, in welcher mir die Stunden schwanden. Nach 11 h kam ich erst nach Haus. Bei Therese war die Hocheder.
Band 06 (VI.), Seite 245r
12.09.1809
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