Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4417]

4417
1809
9
5
Trüb, abwechselnd Regen. Morgens gegen 4 h entstand ein fürchterliches Gewitter, dauerte lange und wurde von einem Wolkenbruch begleitet. Im Kärntnertor-Theater „Savoyarden“, „Übelgehütetes Mädchen“, im Theater an der Wien „Fiaker in Wien“, mit Schikaneder und Frau. Früh war ich in unserem Haus, suchte Stessel auf, war in unserem Hause, in der Theaterkasse, besuchte Karilla. Stessel erschien gar nicht, sondern nur Hofer und blieb nur einen Tag. Der Portier jammert noch über die Flucht seines Sohnes. Ich war bei Nagl wegen Drapierung des Kastens zu Haydns Kopf, welche abgeändert werden muss. Im Nachhause gehen begegneten mir und Peter Kurz, mit beiden entstand ein Zwiegespräch über das unedle Verfahren; ich entfernte mich gleich. Mittags allein, nach Tische ging Therese mit der Goldmann wegen der Csekonics zum Paur auf die Landstraße, aber vergebens. Ich war zu Haus, bei mir war die Rothe, ich arbeitete. Später in die Böhmische Kanzlei zum Stadthauptmann Baron Lederer um Besorgung des Quartiers vom Keglevich vor der Rückkunft des Vignolle. Abends zu Peter, der heute die von uns erhaltenen Fische in den Teich versetzte, und selben vorher ganz abließ und reinigte. Ich war in seiner und Mosers Compagnie, ging um 8 h in die Stadt, soupierte etwas und dann nach Haus, wo ich Hocheder und Frau traf. Er holte sie später ab, wir produzierten unsere schönen Gläser und Kaffee-Tassen.
Band 06 (VI.), Seite 244r
05.09.1809
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b