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Kühl, aber heiter. Im Kärntnertor-Theater „Jurist und Bauer“, dann „Weinlese“, im Theater an der Wien „Galatag in Krähwinkel“. Im Burgtheater französisch. Früh arbeitete ich, brachte Quarin die Loge an die Wien und hörte, dass der Waffenstillstand verlängert sei, dass die Engländer Gent haben, sich Brüssel nähern und dass in Spanien trotz einer verlorenen Schlacht die Spanier wie die Löwen fochten und den Franzosen großen Schaden zufügten. Später in die evangelische Kirche, zur Karilla, die sich wieder verdarb, und auf meine Promenade. Mein Bruder und Aloys waren unsere Gäste. Nach Tische besuchte Therese die Hocheder, um ½ 4 h ging’s zu Peter, wo die Czaczek war. Um 6 h in die Stadt. Therese erwartete die Hocheder, welche mit der Goldmann kam und bis ½ 11 h blieb; ihr Mann holte sie ab. Ich war auf der Bastei, sprach die Gesellschaft des Bouvard (?), Wieland, sprach Ripp.mit Huber. Im Burgtheater „Der Soldat allein“, eine exzentrische Gasconade (?); statt französischer Tapferkeit sollte es heissen französische Schwadronerie. Hr. Valetti debütierte im Exerzieren, Trommelschlagen, Schießen; Elenderes lässt sich nicht denken. Nach dem Theater fand ich Stephanie, Frey (?), plauderte mit ihnen. Zu Haus unterhielt ich noch meine Gäste, tauschten die Dummheiten und tollen Streiche aus, welche unsere Generäle und Prinzen begingen, um den Napoleon par force siegen zu machen.
Band 06 (VI.), Seite 242r
27.08.1809
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