Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [440]

440
1798
10
21
Ein windiger, aber trockener Morgen. Um 6 h stand ich auf, arbeitete, ordnete. Um 10 h kam der Schneider, brachte mir den neuen Mantel, mit dem ich vollkommen zufrieden bin. Um 11 h ging ich in die Stadt zu Brandl, dann ins fürstliche Haus, die Postgelder zu zahlen; dann auf den Kohlmarkt spazieren und um ½ 1 h zu Therese speisen. Das so sehnlich gewünschte Band mit Theresens Haaren erhielt ich von der Sepherl. Ich speiste da, wir waren lustig und unterhielten uns angenehm. Abends um 5 h gingen wir ins Kärntnertor-Theater. Man gab zum 3. Male das „Schreibpult“ von Kotzebue, ein Stück, das viel Sensation und ein volles Haus machte. Es hat viele recht herzliche Szenen, schöne, passende Situationen und unterhält den Zuseher durch das ganze Stück in Aufmerksamkeit. Mich hat es trefflich unterhalten. Nach dem Theater trollte ich mich gleich nach Hause.
Band 01 (I.), Seite 57v
21.10.1798
Copyright © 2024 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b