Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4378]

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1809
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Trüb, nach Mittag Donnerwetter, abends Regen. Im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie - Le pauvre Jacques“, im Theater an der Wien „Camilla“; die Loge gaben wir dem Lavotta. Früh arbeitete ich zu Hause, zu Valmagini, Terzaghi, sprach auch die Zeuner. Nach 12 h fand ich bei mir Valm[agini], mit ihm zu Doilenot (?), mit der Anweisung der Öffnung des Kellers von Dervillier. Es wurde bestimmt, dass ich ihn nach Mittag um 4 h abholen würde. Mittags allein. Es ist so schwül, ich fühle mich ganz matt. Um 4 h zum Doilenot, mit ihm ins Haus. Der Keller wurde eröffnet, ich schrieb dem Grafen Victoria !. Transportierte die Weine selbst zum Valm[agini], ging zur Terzaga, um ihr die frohe Nachricht zu sagen. Nahm eine Bouteille Malaga und trank selbe zu Haus. Es waren eben Goldmann Josephine, und Mafficioli da. Um 8 h war ich zu Haus, fand mich nicht wohl und legte mich gleich. Ich schwitzte viel. Heute wurde wieder, nebst unmäßigen Requisitionen von Viktualien, Kleidungsstücken und Betten – jeder Hausherr muss eines leisten – folgende Außchreibung eines erzwungenen Darlehens auf die Häuser von Wien angeschlagen: Binnen 48 Stunden muss jeder Hausherr den 4. Teil des fattierten Zinserträgnisses, jeder Inwohner von 101 bis 1000 fl. Zins ¼, von 1001 bis 2000 fl. Zins 1/3, von 2001 bis 4000 fl. ½, und von 4001 bis darüber 2/3 erlegen, gegen Schein, unverzinslich, von der Regierung 3 Monate nach hergestelltem Frieden zahlbar; Wien, den 28. Juli 1809. Ich bestimmte meine 75 fl. gleich, und auch der Hausfrau unseren Zins mit 150 fl. und den 2 fl. Lagergeld zu zahlen.
Band 06 (VI.), Seite 238r
28.07.1809
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