Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [437]

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1798
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Ein heiterer, aber kalter Morgen. Früh um 7 h fuhr ich mit Elsler nach Neustadt, spielten im französischen Kaffeehaus Billard, tranken Kaffee, da kam Tropp (?) hin. Wir besuchten zusammen seine Eltern, blieben ein Weilchen, gingen dann in die Buchhandlung, dessen Frau die Payer (?) Christin ist. In Neustadt betrachteten wir derselben drei Hauptmerkwürdigkeiten: das Haus ohne Nagel, die höchste Brücke und da die Rüben auf den Bäumen wachsen. Auch sahen wir den Baum, bei dem Kaiser Friedrich und seine Gemahlin auf der Flucht von Wien nach Neustadt ruhten. Endlich fuhren wir um ½ 12 h über Theresienfeld, Sollenau, Schönau, Kottingbrunn und Vöslau nach Baden. In Baden trafen wir im Hirschen einige von der Wilhelmischen Gesellschaft bei Tisch an, speisten auch da und unterhielten uns. Man empfing uns beim Mahringer sehr freundschaftlich. Nach Tisch führte ich den Elsler in die Klause, wo wir den Ehz. Ferdinand antrafen, in Wetzlarischen und Doblhoffischen Garten und endlich in den Park, wo ihm der neu gebaute Tempel sehr gefiel. Abends gingen wir mit der Babette ins Theater. Man gab die elende Farce, den „Hochgeehrten Herrn Vetter“ und das Ballett „Die sieben Schwaben“. Nach dem Theater soupierten wir, dann wurde Gassata (?) gegangen. Lind spielte sehr artig Viola d’ amore. Erst um 12 h kamen wir ins Bett. Ich schlief sehr mittelmäßig.
Band 01 (I.), Seite 57r
18.10.1798
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