Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4362]

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1809
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Trüb. Kühl. Im Kärntnertor-Theater „Griselda“, im Theater an der Wien „Idas und Marphisa“. Früh arbeitete ich zu Hause. Mit der Rodler in Wrbnas Eisen-Niederlage wegen Herdplatten. Sie trug Theresens Stammbuch zu Gewey, weil sich der einschreiben will. Heute wurden wieder viele unsrige Verwundete von dem Gefecht bei Enzersdorf und Hollabrunn gebracht. Therese ging zu Stöger, der Henriette zu gratulieren, ich in unser Haus, das jetzt von Einquartierung leer, zum Justinus, erwartete bei der Geissler den Peter, holte Therese ab und speisten draußen. Bei uns ist große Wäsch. Der bei uns wohnende württembergische Hauptmann Bangold bekam eben vom Hauptquartier Napoleons eine Estafette, dass Fürst Liechtenstein daselbst angekommen, den Frieden angetragen und ein monat[iger] Waffenstillstand gegen 14tägige Aufkündigung abgeschlossen wurde, im Lager vor Znaim, 1809, den 12. Juli. Alexander Baron von Wimpffen, Generalmajor, Chef des Generalstabs und Se. Durchlaucht der Fürst von Neuchatel, Major-General Alexander Berthier unterzeichneten denselben. Ich lief zu allen Bekannten und tröstete sie mit der angenehmen Nachricht. Bis gegen 8 h blieben wir in Peters Garten. Aloys kaufte uns die Zeitungen, Gewey kam und schrieb sich heute in Theresens Stammbuch. Abends schlich ich noch herum und suchte Compagnie, um etwas zu soupieren. Preßburg, Brünn und Graz müssen samt Raab übergeben werden.
Band 06 (VI.), Seite 236r
12.07.1809
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