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Kühl, in der Nacht und am Tage Regen. Am Vormittag zu Haus. Im Kärntnertor-Theater „Milton“, „Weinlese“, im Theater an der Wien „Otto der Schütz“. Die Rodler besuchte uns und brachte die Liste der toten und verwundeten Generals, erzählte, dass Gyulay in der letzten Schlacht zu spät kam und sein Corps mit 28.000 Mann nun abgeschnitten sei. Peter lud mich zum Speisen, weil auch Tannenberg draußen speist. Therese brachte der Hörr den Hut und die Haube selbst, außerordentlich groß und angenehm war die Überraschung und Freude. Nach 12 in die Theaterkasse, in unser Haus, zum Justinus und Geissler, wohin Tannenberg (?) und Peter kamen. Er erzählte dass der Hofrat der geheimen Polizei Ratoliska aufgehoben und als Geisel genommen sei. Heute ist eine Aufforderung kundgemacht worden, dass jeder was Wägen hat, selbe auf den Judenplatz zur Abholung von Verwundeten stellen soll, dann, dass 40 bis 50.000 Ellen Leinwand für selbe erforderlich sind. Therese aß allein. Ich schrieb meiner Mutter und sandte die Liste der in der Schlacht am 5., 6. und 7. verwundeten und gebliebenen Generals. Napoleons Hauptquartier ist nach den letzten Nachrichten noch in Wolkersdorf. Jungmann speiste bei uns, nach Tische wurde der Garten aufgeführt. Ich ging in die Stadt und fand bei uns Marchese Pietragrassa von Triest, die Hauptmannswitwe Pehaker (?) und Goldmann. Letztere mit Therese ging mit mir zum Högler, besahen seine neue Gartenanlage beim Gansel, und persuadierten ihn, morgen wegen dem Arm der Melpomene zu Peter zu kommen. Nach 8 h zu Haus. Es war kühl und sehr windig, trotz dem Regen staubte es abends wieder. Ich suchte Compagnie um etwas zu essen. Unsere Generals sind heute nach Preßburg.
Band 06 (VI.), Seite 235v
11.07.1809
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