Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4360]

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1809
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Kühl, trüb, unmäßiger Staub. Burgtheater geschlossen, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Lustiger Schuster“. Bei uns mehrere württembergische Generals, Generalleutnant Woellwarther, Generalleutnant Theobald, Major Spitzenberg, Hauptmann Bangold und eine große Suite; gestern abend waren 24 Personen an der Tafel. Früh arbeitete ich, später kam Rodler und erzählte, dass unsere Truppen schon die Hochleithen verlassen mussten und immer retirierten. Ich ging zum Rohrweck, Theaterkasse, ins fürstliche Haus und zu Geissler. Da erwartete mich Therese und sagte mir, dass mich Justinus suchte. Ich eilte zu ihm und erfuhr nicht mehr, als dass zwischen heute und morgen der Keller eröffnet werde und man blechen (?) müsse. Dies avisierte ich dem Joseph. Mittags allein, nach Mittag zu Haus, arbeitete. Abends suchte ich Compagnie, aß etwas, dann nach Haus. Im Kärntnertor-Theater wurde statt der „Schweizer Familie“ „Der Vorsatz“ und „Dorfbarbier“ gegeben. Therese bekam von dem Weibe des Joseph den gestickten Hut, kaufte Taffet, Bänder, verferigte den Hut für die Hörr und die Haube für das Mädl. Abends war sie bei der Bayer, wo sich Salieri, Hummel und Cornega (?) einfanden. Es wurde gesungen und sie kam erst um ½ 11 h nach Haus.
Band 06 (VI.), Seite 235v
10.07.1809
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