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Trüb, manchmal etwas Regen. Im Burgtheater „Sitah Mani“, im Kärntnertor-Theater „La Molinara“, im Theater an der Wien „Agnes Bernauerin“. Um 8 h zu Justinus. Ich habe alle Hoffnung, den Keller zu retten; Charles nimmt sich tätig an. Später zu Haus, Theaterkasse, machte einige Gänge, dann nach Hause. Mittags allein, um 4 h wieder zu Charles und wieder umsonst. Von da auf die Glacis zwischen Burg- und Schottentor, wo Andreossi mit seinen 3 Adjutanten wieder Bürger-Revue hielt. Sie waren in Gala und Wohlleben als Oberst an der Spitze, die Obrist-Leut[nants] Leeb und Pöltinger (?) kommandierten. Ich unterhielt mich viel mit einem Nassau-Usingischen Offizier, dem das Ganze sehr gefiel. Sie rückten um 3 h aus, vor 7 h etwa erschien Andreossi und um 8 marschierten sie erst ab. Ich sah noch auf die Bastei, um Bier zu trinken, und hörte von Kernhofer (?), dass Preßburg beschossen wurde und an mehreren Orten brannte. Schlag auf Schlag, niemand weiß zu sagen, ob die Franzosen unsere Brückenköpfe erstürmt haben, oder von welchem Punkt sie schossen. Therese arbeitet sehr fleißig und vollendete Peters Tabaksbeutel. Als ich nach Haus kam, hörte ich, dass der dumme Misko, ein Kerl ohne Kopf und Herz, nach 10 Tagen – am 23. reiste er ab – von seiner Reise nach Ács, von welchem Orte er nur mehr eine halbe Stunde entfernt war, unverrichteter Sache mit Briefen und Zeitungen wieder zurückkam.
Band 06 (VI.), Seite 232v
28.06.1809
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